Digitale Knochendichtemessung
Die Knochendichtemessung ist eine der wichtigsten Methoden, um klar zu diagnostizieren, ob bei bestimmten Beschwerden möglicherweise eine Osteoporose vorliegt. Mit der Knochendichtemessung bestimmt man den Knochenmineralgehalt, der Aufschluss über den Gesundheitszustand des gesamten Skeletts gibt. In meiner Praxis verwende ich die DEXA-Methode. Dieses Verfahren ist aufwendiger, aber in vielfältiger Hinsicht verlässlicher und aussagekräftiger als andere. Es ist daher auch WHO-Standard. Auch hier spielt die Röntgenstrahlung, wie bei verschiedenen anderen orthopädischen Diagnosemethoden, die entscheidende Rolle: Ein ultrafeiner Röntgenstrahl durchdringt den Knochen. Je nach Dichte des Knochens wird er unterschiedlich stark absorbiert. Die Reststrahlung, die den Knochen auf der Gegenseite verlässt, wird digital gemessen. Mit entsprechender Computersoftware vergleiche ich das Messergebnis mit den entsprechenden Richtwerten und kann eine klare Diagnose stellen.
Wenn der Mineralgehalt sich nicht im normalen Spektrum bewegt, sind in der Regel zwei Krankheitsbilder zu unterscheiden: Eine bloße Verminderung des Mineralgehalts (Osteopenie), oder eine krankhafte Verminderung (Osteoporose) des Mineralgehalts. Bei einer Osteoporose verliert der Knochen an Substanz und an Kalk, das heißt, das gesamte Knochengerüst wird zunehmend instabiler.
Osteoporose kann genetisch bedingt sein, Folge einer anderen Erkrankung, oder aber durch die Lebensführung verursacht werden. In der Regel entwickelt sich die Krankheit über Jahre hinweg, ohne Symptome hervorzurufen. Häufig leiden Patienten zunächst unter unspezifischen Rückenschmerzen, bevor es bei an sich harmlosen Unfällen zu Knochenbrüchen kommt.
Oft als Erkrankung „älterer Frauen“ bezeichnet, ist die Osteoporose dennoch ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem: Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann über 50 Jahre ist betroffen. Menschen, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko mitbringen – verursacht durch Faktoren wie Östrogenmangel bei Frauen, verringerte Kalziumaufnahme, Bewegungsmangel, regelmäßige Einnahme von Cortisonpräparaten, Rauchen, oder auch regelmäßigen, bzw. übermäßigen Alkoholkonsum – sollten sich daher einer Knochendichtemessung unterziehen. Darüber hinaus empfehle ich entsprechend der internationalen Leitlinien die Untersuchung auch für alle Frauen über 65 Jahre, sowie für jüngere Frauen, die die Wechseljahre bereits hinter sich gelassen haben und einen oder mehrere der genannten Risikofaktoren aufweisen.